Die Schweiz hat gewählt

Die Schweiz hat am 22. Oktober 2023 den National- und Ständerat für die nächsten vier Jahre gewählt. Die wiedergewählten und neuen Parlamentarierinnen und Parlamentarier diskutieren über neue Ideen, Vorstösse und gehen gemeinsam die aktuellen Herausforderungen an.

Der Nationalrat

Die SVP erzielt mit Abstand das beste Wahlresultat und gewinnt neun Sitze. Auch kleinere Parteien und Bewegungen der gleichen Fraktion gewinnen Sitze. Die Sitzgewinne gehen vor allem auf Kosten der GLP und der Grünen, die je sechs beziehungsweise fünf Sitze verlieren. Die Mitte ist 2023 das erste Mal unter neuem Namen angetreten und überholt die FDP mit einem zusätzlichen Sitz.

Der Ständerat

In 24 Kantonen wurde der Ständerat gewählt. Im Kanton Obwalden wurde in stiller Wahl gewählt und Appenzell Innerrhoden hat bereits an der Landsgemeinde im April 2023 gewählt. Im ersten Wahlgang wurden 31 der 46 Sitze vergeben. In den Kantonen Aargau, Freiburg, Genf, Schaffhausen, Solothurn, Tessin, Waadt, Wallis und Zürich kommt es zu einem zweiten Wahlgang.

Wahlbeteiligung

2023 haben mehr Personen gewählt als noch vor vier Jahren. Insgesamt 46.6 Prozent der stimmberechtigten Personen hat gewählt. Im Kanton Schaffhausen war die Wahlbeteiligung mit 61.6 Prozent am höchsten. Der Kanton Schaffhausen ist auch der einzige Kanton mit einer Wahlpflicht. Im Kanton Appenzell Innerrhoden war die Wahlbeteiligung mit 24.5 Prozent am tiefsten. Bei den Alterskategorien gibt es bei drei Parteien einen grösseren Unterschied. Während ältere Stimmberechtigte eher die Mitte oder die FDP wählen, wählen jüngere Stimmberechtige eher die Grünen.

Veränderungen Pro partei im Nationalrat: die Gewinnerinnen

SVP (62 Sitze)

SVP (62 Sitze)

Der Anteil an WählerInnen steigt um 2.3 Prozent auf 27.9 Prozent. Die Partei erhält in fast allen Kantonen deutlich mehr Zustimmung als 2019, wobei vor allem ländliche Regionen die SVP bevorzugen.

Insgesamt gewinnt die SVP schweizweit neun zusätzliche Sitze. Sie hat neu 62 Sitze.

SP (41 Sitze)

SP (41 Sitze)

Der Anteil an WählerInnen steigt um 1.5 Prozent auf 18.3 Prozent. Die Partei erhält vor allem aus den grösseren Städten wie zum Beispiel Bern oder Zürich mehr Zustimmung als 2019.

Insgesamt gewinnt die SP schweizweit zwei zusätzliche Sitze. Sie hat 41 Sitze.

Die Mitte (29 Sitze)

Die Mitte (29 Sitze)

Die Mitte ist aus der Fusion der CVP und der BDP entstanden. 2023 tritt die Partei zum ersten Mal mit dem neuen Namen an. Der Anteil an WählerInnen steigt um 0.3 Prozent auf 14.1 Prozent. Sie hat in fast allen Kantonen an Stimmen gewonnen, meistens zulasten der FDP. 

Insgesamt gewinnt die Mitte schweizweit einen zusätzlichen Sitz. Sie hat neu 29 Sitze.

EDU (2 Sitze)

EDU (2 Sitze)

Der Anteil an WählerInnen steigt um 0.2 Prozent auf 1.2 Prozent. Insgesamt gewinnt die EDU schweizweit einen zusätzlichen Sitz. Sie hat neu zwei Sitze.

Mouvement citoyens genevois (MCG) (2 Sitze)

Der Anteil an WählerInnen des MCR steigt um 0.28 Prozent auf 0.5 Prozent. Die Bewegung ist neu mit zwei Sitzen im Parlament vertreten.

Veränderungen pro Partei im Nationalrat: die Verliererinnen

FDP (28 Sitze)

FDP (28 Sitze)

Der Anteil an WählerInnen sinkt um 0.8 Prozent auf 14.3 Prozent. Insgesamt verliert die FDP schweizweit einen Sitz. Sie hat neu 28 Sitze.

Grüne (23 Sitze)

Grüne (23 Sitze)

Der Anteil an WählerInnen sinkt um 3.4 Prozent auf 9.8 Prozent. Die Partei verliert in fast allen Kantonen deutlich an Zustimmung, vor allem in der Region um den Genfersee, in Basel-Landschaft, Zürich und dem Tessin.

Insgesamt verlieren die Grünen schweizweit fünf Sitze. Sie haben neu 23 Sitze.

GLP (10 Sitze)

GLP (10 Sitze)

Der Anteil an WählerInnen sinkt um 0.2 Prozent auf 7.6 Prozent. Die GLP gewinnt in einigen Regionen an Zustimmung, verliert aber vor allem im Grossraum Zürich, in Graubünden und in der Romandie deutlich an Zustimmung.

Insgesamt verliert die GLP schweizweit sechs Sitze. Sie hat neu 10 Sitze.

EVP (2 Sitze)

EVP (2 Sitze)

Der Anteil an WählerInnen sinkt um 0.1 Prozent auf 2 Prozent. Insgesamt verliert die EVP schweizweit einen Sitz. Sie hat neu 2 Sitze.

PdA (Partei der Arbeit) und SolidaritéS (0 Sitze)

Der Anteil an WählerInnen sinkt um 0.33 Prozent auf 0.7 Prozent. Insgesamt verlieren die PdA und SolidaritéS schweizweit zwei Sitze. Sie sind neu nicht mehr im Parlament vertreten.

Lega (1 Sitz)

Lega (1 Sitz)

Der Anteil an WählerInnen sinkt um 0.2 Prozent auf 0.6 Prozent. Die Veränderung hat keinen Einfluss auf den Sitz der Lega.

Resultate nach kanton

Wähl auf der Karte deinen Kanton aus und finde alle gewählten Personen. Du findest auch alle Informationen zum zweiten Wahlgang in deinem Kanton und weitere spannende Fakten:

AG 22.10.23 16 NationalrätInnen 2 StänderätInnen AI 22.10.23 1 NationalrätIn 1 StänderätIn AR 22.10.23 1 NationalrätIn 1 StänderätIn BE 22.10.23 24 NationalrätInnen 2 StänderätInnen BL 22.10.23 7 NationalrätInnen 1 StänderätIn BS 22.10.23 4 NationalrätInnen 1 StänderätIn FR 22.10.23 7 NationalrätInnen 2 StänderätInnen GE 22.10.23 12 NationalrätInnen 2 StänderätInnen GL 22.10.23 1 NationalrätIn 2 StänderätInnen GR 22.10.23 5 NationalrätInnen 2 StänderätInnen JU 22.10.23 2 NationalrätInnen 2 StänderätInnen LU 22.10.23 9 NationalrätInnen 2 StänderätInnen NE 22.10.23 4 NationalrätInnen 2 StänderätInnen NW 22.10.23 1 NationalrätIn 1 StänderätIn OW 22.10.23 1 NationalrätIn 1 StänderätIn SG 22.10.23 12 NationalrätInnen 2 StänderätInnen SH 22.10.23 2 NationalrätInnen 2 StänderätInnen SO 22.10.23 6 NationalrätInnen 2 StänderätInnen SZ 22.10.23 4 NationalrätInnen 2 StänderätInnen TG 22.10.23 6 NationalrätInnen 2 StänderätInnen TI 22.10.23 8 NationalrätInnen 2 StänderätInnen UR 22.10.23 1 NationalrätIn 2 StänderätInnen VD 22.10.23 19 NationalrätInnen 2 StänderätInnen VS 22.10.23 8 NationalrätInnen 2 StänderätInnen ZG 22.10.23 3 NationalrätInnen 2 StänderätInnen ZH 22.10.23 36 NationalrätInnen 2 StänderätInnen

Was wird Gewählt

Der National- und Ständerat, gemeinsam auch die Bundesversammlung oder das Parlament genannt, sind die Legislative der Schweiz. Das heisst, dass sie die Gesetze der Schweiz machen. Sie wählen und beaufsichtigen aber auch den Bundesrat, sorgen für die Sicherheit der Schweiz und vertreten die Schweiz im Ausland. Die Bundesversammlung trifft sich vier Mal im Jahr für die regulären Sessionen. Während diesen Sessionen wird ein Grossteil ihrer Arbeit erledigt. Dort behandeln sie z. B. Gesetzesvorschläge und wählen den Bundesrat. Was genau während den Sessionen passiert, erfährst du hier. Die Bundesversammlung wird alle vier Jahre gewählt. 

Der Nationalrat

Der Nationalrat vertritt das Schweizer Volk. Der Nationalrat besteht aus 200 Mitgliedern. Die Sitze werden proportional zu der Wohnbevölkerung an die Kantone verteilt: Grössere Kantone haben mehr Mitglieder im Nationalrat als kleine Kantone.

Der Ständerat

Der Ständerat vertritt die Schweizer Kantone. Der Ständerat besteht aus 46 Mitgliedern. 

Du hast noch Fragen? Dann stell sie uns unter info @ easyvote.ch. Wir beantworten gerne alle deine Fragen zu den nationalen Wahlen und zum politischen System der Schweiz 😊

Wieso wählen?

Während es im Jahr 2022 elf nationale Volksabstimmungen gab, hat allein der Nationalrat während der Sessionen im Jahr 2022 über 1222 Vorlagen entschieden. Nur ein Bruchteil der Entscheidungen werden also schlussendlich von der Bevölkerung gefällt. Ausserdem können alle gewählten ParlamentarierInnen Vorstösse einreichen. Durch das Einreichen von Vorstössen entscheiden die ParlamentarierInnen über welche Themen überhaupt debattiert wird und was gar nicht erst zur Sprache kommt. 

Wählst du also Personen, die ähnliche Interessen haben wie du, steigt die Wahrscheinlichkeit, dass in der nationalen Politik über Dinge diskutiert wird, die dir wichtig sind. 

Hier findest du noch mehr Gründe, wieso Wählen wichtig ist.

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